VRONI MIT X TECH FREERIDE AUF PLATZ 1

Lars Enöckl (LE19.at) gewinnt vor Fabien Planet (Sherco Racing) und Patrick Käfer-Schlager (907racing.com) die Overall-Wertung. Veronika Dallhammer (KTM Motothek) siegt bei den Damen vor Christine Wiesner (MSC Schwanenstadt) und Nina Hopf (Rameis Racing).Um die 250 Enduristen fanden sich am 10. und 11. Juni beim zweiten Lauf des Österreichischen Enduro Cups in Lunz am See ein. Die meisten warteten die Wetterbedingungen ab und reisten erst Samstag an. Der Wettergott meinte es gut mit uns und so kamen, die für 14 Uhr prognostizierten Regenschauer, erst am Abend. Sehr viele Zuschauer waren am Gelände unterwegs und sahen sich diverse Tragödien in den schweren Sektionen „1 – Steilhang“ und „2 – Steinweg-Schnapper“ an.
Am Freitag konnte schön trainiert werden und von 16 – 17 Uhr bestand die Möglichkeit, eine gezeitete Runde in der Sonderprüfung zu fahren. Diese hätte eigentlich für die Einfahrtsreihenfolge am Samstag dienen sollen. Alles wirkte nächsten Morgen etwas unkoordiniert zu und so war die gefahrene Zeit bzw. die Reihenfolge nach dem 4 Starter hinfällig. Wegen dem Regen wollten sie früher starten, im Endeffekt wurde es Punkt 11 Uhr.
Die Runde war, wie zu erwarten, sehr anspruchsvoll. Auch die leichte Variante hatte es in sich und so sei dahingestellt, ob jeder, der nur leicht fuhr, wirklich 5 leichte Verbindungsrunden und 5 Sonderprüfungen gefahren ist. Es gab wiedermal keinen Kontrollpunkt dafür.
Beim 2. schweren Kontrollpunkt bildete sich ab der 2. Runde der Megastau schlechthin. Alle wurden nervös wegen des Zeitlimits. Wir mussten über eine halbe Stunde warten bis wir dran kamen. Viele zuckten komplett aus und jeder fuhr immer weiter in die Sektion hinein. Es wurde nur mehr ein Geschiebe und Gezerre und hatte nichts mehr mit fahren zu tun – einfach uninteressant. Manche fuhren daneben rauf, durch die Bänder durch und erhielten ebenso die Zeitgutschrift. Die nächste Variante war von der leichten Strecke in den Wald runter abzubiegen und dann zum Kontrollpunkt fahren. Es wurde zu einem Fest der Betrüger und Abkürzer. Die Frage: „Wieviel Stellenwert ein solches Rennen hat?“ bleibt als bitterer Nachgeschmack.

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Mir ging es soweit gut. Ich ließ den Steilhang in der ersten Runde aus. Dadurch kamen wir bei der zweiten Sektion noch super durch. In der zweiten Runde kämpfte ich mich den Steilhang hinauf und holte mir diese Zeitgutschrift. Leider ging dann das Chaos in der zweier Sektion los und mir lief die Zeit davon. Ab der vierten Runde ließ ich auch die zweite Passage aus, da das Fahren nicht möglich war und das Geschiebe und Gezerre zuviel Kraft kostete. Die Ermüdung schlug sich auch in Fehlern und Stürzen in der Sonderprüfung nieder. Durch die Zeitgutschriften der schweren Passagen durfte ich mich dennoch über den Sieg in der Damenklasse vor Christine Wiesner (MSC Schwanenstadt) und Nina Hopf (Rameis Racing Team) freuen. Platz 4 belegte Sabine Klapf (StoaGraffl Racing) und auf Platz 5 landete Patricia Vieghofer (EART/KTM Eckl), die nur 3 Runden in der Wertung hatte. Overall belegte ich Platz 101 von 249 gewerteten Startern.
An und für sich wäre es wieder ein tolles Rennen mit super Strecke gewesen. Durch die vielen Betrugsmöglichkeiten und Abkürzer erhält es leider einen etwas bitteren Beigeschmack. Der Ausfall der elektronischen Kontrollpunkte nach der zweiten Runde stärkt das Vertrauen in die Zeitnehmung nicht. Händisches Mitschreiben ist gut und schön, die notwendige schnelle Überprüfung zwischen Rennende und Siegerehrung birgt jedoch enormes Fehlerpotenzial. Es ist so ein schöner Cup mit einem genialen Modus, hoffentlich bekommen sie die Zeitnehmung und Wertung bald in den Griff.

Bericht: Veronika Dallhammer
Fotos: Günter Tod – www.sportpixel.eu